Auch im Vorfeld der diesjährigen Bundestagswahl haben Studierende des Instituts für Publizistik Mainz Vertreter der Bundestagsparteien und der Piratenpartei zu ihren Wahlkampfaktivitäten im Internet befragt. Unter der Leitung von Nicole Podschuweit und Marc Ziegele hatten die Teilnehmer des Bachelor-Seminars „Online-Kommunikation“ Internetangebote der Parteien – u.a. ihre Websites, Facebook-Seiten und Youtube-Kanäle – vergleichend analysiert und ausgehend davon Fragen zu dahinter stehenden Strategien erarbeitet.
Rede und Antwort standen von 10. bis 12. Juli 2013 in Berlin Dr. Stefan Hennewig, Leiter Internes Management der CDU; Rainer Vogt, Leiter des SPD-Newsdesk; Dr. Schmidt-Bordemann, Leiter der Abteilung Strategie, Dialog und Kampagnen der FDP; Robert Heinrich, Wahlkampfmanager der Grünen sowie Sebastian Kirste, Wahlkampfkoordinator der Piratenpartei und Nina Galla, Koordinatorin der Social Media Auftritte der Piraten. Drei wichtige Erkenntnisse, die die Interviews für die Rolle des Internet im diesjährigen Bundestagswahlkampf erbrachten, lauten: Erstens, einen isolierten Online-Wahlkampf gibt es in diesem Sinne nicht. Vielmehr sind die Internetaktivitäten der Parteien eng mit ihren Offline-Aktivitäten verzahnt und unterstützen diese in vielfacher Hinsicht. Zweitens, eine wichtige Zielgruppe der Internetangebote, allen voran der Twitter-Aktivitäten, sind Hauptstadtjournalisten. Einige Parteivertreter sahen in den Tweets sogar ein Äquivalent zur herkömmlichen Pressemitteilung. Drittens, um mit ihren Angeboten Aufmerksamkeit innerhalb der Wählerschaft zu erzielen, setzen die Volksparteien auf bezahlte Werbung im Internet, etwa auf den Websites reichweitenstarker Massenmedien oder bei Facebook. Alle Parteien waren sich einig darüber, dass das Internet Wahlen mitentscheiden kann und dass sein Einsatz in Wahlkämpfen heutzutage unverzichtbar ist. Allerdings lasse sich keine Wahl allein im Netz gewinnen.