Aktuelles

Prof. Dr. Jürgen Wilke feierte 80. Geburtstag

Rund ein Vierteljahrhundert war Jürgen Wilke eine der herausragenden Persönlichkeiten in Forschung und Lehre des IfP, bevor er 2012 in Pension ging. Nun feierte eine der tragenden Säulen der Mainzer Schule am 19. Dezember 2023 ihren 80sten Geburtstag, auf den demnächst im Rahmen eines feierlichen Abendessens im Kreis der aktuellen Professorinnen und Professoren sowie langjähriger Wegbegleiter angestoßen werden soll.

Nach seiner Promotion zum Dr. phil. im Jahr 1971 und journalistischer Tätigkeit wurde Jürgen Wilke wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Publizistik der JGU Mainz, wo er viele Jahre mit Institutsgründerin Elisabeth Noelle-Neumann zusammenarbeitete. Nach seiner Habilitation, die sich schwerpunktmäßig mit der Anwendung der Nachrichtenwerttheorie für die medienhistorische Forschung befasste, wechselte er an die Katholische Universität Eichstätt, wo er von 1984-1988 einen Lehrstuhl für Journalistik innehatte. Nach Ablehnung eines Rufes an die Universität München folgte er 1988 einem Ruf an seine alte Alma Mater in Mainz, wo er mehrfach in herausragender Position als Geschäftsführender Leiter bzw. Dekan des Fachbereichs Verantwortung übernahm. Von 1986 bis 1988 war Wilke überdies Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft und organisierte deren Jahrestagung in Mainz 1998. Auslandsaufenthalte führten ihn an renommierte Hochschulen wie die University of Washington in Seattle, die Universität Lugano und die Lomonossow-Universität Moskau, die ihm im Jahr 2004 den Titel eines „Professor honoris causa“ verlieh. Diesen gab er wenige Tage nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine am 24. Februar 2022 zurück.

Durch seine Forschung bereicherte Jürgen Wilke die nationale und internationale Kommunikationswissenschaft, die er in ihrer ganzen Breite lehrend und forschend vertrat. Es ist nicht möglich, seine vielfältigen Forschungsinteressen und -beiträge unter eine kurze Summenformel zu fassen, doch kann man Schwerpunkte vor allem in den Feldern Medien- und Journalismusgeschichte, Politische Kommunikation, Medienwirkungsforschung, Internationale Kommunikation, Nachrichtenwesen, Struktur und Organisation der Massenmedien identifizieren (vgl. juergen-wilke.net).

Jürgen Wilke hat über Jahrzehnte entscheidend daran mitgewirkt, Mainz zu einem der führenden Standorte der Publizistik- und Kommunikationswissenschaft auszubauen. Dabei hat er in Mainz im Laufe der Jahre mehr als 300 Magisterarbeiten betreut. Dafür danken wir ihm anlässlich seines Ehrentages und wünschen ihm für die kommenden Jahre weiterhin Gesundheit und Glück!

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IfP-Studierende erstellen in Kooperation mit der VRM eine Campus-Serie

Auch in diesem Jahr wurde die erfolgreiche Kooperation des IfP mit dem VRM fortgesetzt. Angeleitet von Katharina Petermeier, Leiterin aller Lokalredaktionen der VRM in Rheinland-Pfalz, und Mario Geisenhanslüke, stellvertretender Chefredakteur der VRM konzipierten die IfP-Studierende im Rahmen des Seminars "Journalismus als Beruf" in diesem Wintersemester eine Campus-Serie, die Personen der Uni Mainz porträtiert.

Die vierteilige Serie umfasst ein Interview mit einer queeren Studentin, die Geschichte eines studierenden Ruheständlers, wie eine junge Mutter ihr Leben meistert und den Blick einer Brasilianerin auf die Stadt Mainz und das Studium an der JGU. Die Beiträge sind in der AZ erschienen und können hier einzeln abgerufen werden:

"Queer in Mainz: 'In einigen Weltbildern existiere ich nicht'"

"Studium mit 67: Was Wolfgang an der Uni Mainz erlebt"

"Studieren mit Kind: Wie eine junge Mutter ihr Leben meistert" 

"So erlebt eine Brasilianerin das Studium in Mainz" 

 

 

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Dreifacher Erfolg für das IfP auf der RezFo Tagung 2024

Alle drei Best Paper Awards auf der diesjährigen Tagung der Fachgruppe Rezeptions- und Wirkungsforschung (RezFo) der DGPuK wurden von Wissenschaftlerinnen des IfP (mit)verfasst.

Aus dem Arbeitsbereich Medienwirkung und Medienpsychologie teilten sich eine Studie von Alicia Gilbert als Ko-Autorin von Julius Klingelhöfer, Christoph Adrian und Adrian Meier (FAU Erlangen-Nürnberg) sowie der Beitrag von Rebekka Kreling und Leonard Reinecke den ersten Platz als beste Einreichung. Beide Beiträge fokussierten auf den Zusammenhang zwischen Mediennutzung und Wohlbefinden: Julius Klingelhöfer, Alicia Gilbert (ganz links), Christoph Adrian und Adrian Meier untersuchten in ihrem Beitrag auf Basis von Logdaten Zusammenhänge zwischen verschiedenen Indikatoren der Smartphonenutzung und dem situativen Wohlbefinden.

 

Rebekka Kreling und Leonard Reinecke widmeten sich in einer längsschnittlichen Untersuchung den Zusammenhängen zwischen dem Suchen, Erhalten und Leisten von sozialer Unterstützung auf sozialen Medien und mentaler Gesundheit.

Auch den dritten Platz sicherte sich ein Beitrag aus Mainz: Yeliz Demircioglu und Alicia Ernst (Arbeitsbereich Computational Communication Science, unten links) stellten ein Scoping Review zu körperpositiven Inhalten in sozialen Medien mit Fokus auf Inhaltstypen sogenannter „Body Positivity“-Posts sowie methodischen Zugängen bisheriger Studien in diesem Feld vor.

 

Das IfP gratuliert allen Ausgezeichneten zu diesen tollen Erfolgen!

 

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Erich Lamp ist gestorben

Das Institut für Publizistik nimmt Abschied von Erich Lamp, der am vergangenen Sonntag, den 19. November 2023, im Kreise seiner Familie verstarb. Erich Lamp hat das Institut für Publizistik über mehr als vier Jahrzehnte begleitet und organisatorisch, fachlich und ganz besonders auch menschlich geprägt: Nimmt man seinen Studienbeginn im Jahr 1976 als Ausgangspunkt war Erich Lamp rund 45 Jahre lang am Institut – nur kurz unterbrochen von seiner Tätigkeit am Institut für Demoskopie in Allensbach. Während seiner Tätigkeit in Mainz hatte er verschiedene herausgehobenen Rollen inne, darunter die des Mitarbeiters der Geschäftsführung, des leitenden Studienberaters, des – nach Elisabeth Noelle-Neumanns Emeritierung – zentralen Dozenten in den Bereichen Öffentliche Meinung und Theorien der Öffentlichkeit sowie auch und vor allem die Rolle der guten Seele des Instituts. Mit seinen über Jahrzehnte reichenden Zyklen von Lehrangeboten prägte und inspirierte er Generationen von Studierenden, von denen er unzählige mit regem Interesse, wissenschaftlicher Neugier und warmherziger Betreuungsarbeit zu erfolgreichen Abschlüssen verhalf. In der Forschung führte er unter anderem die Literaturstudien zur öffentlichen Meinung fort, die Grundlage wesentlicher Kapitel der Schweigespirale wurden. Hier sammelten sich über die Dekaden hinweg hunderte von Magisterarbeiten und Promotionen an, die das inhaltliche Rückgrat für Vorträge und Publikationen wurden und die Theoriearbeit des Instituts befeuerten. Darüber hinaus entwickelte er empirisch geprägte Lehrprojekte, deren Befunde in seine Publikationen zur Umfrageforschung eingingen, vor allem aber in sein zentrales Werk mit dem Titel „Die Macht öffentlicher Meinung – und warum wir uns ihr beugen. Über die Schattenseite der menschlichen Natur“. Hier aktualisierte er wesentliche Gedankengänge der sozialpsychologischen Theorie öffentlicher Meinung, band sie an die moderne Empirie der Publizistikwissenschaft an und bereicherte sie durch Bezüge zu Hirnforschung und Psychologie.

Das Kollegium des Instituts für Publizistik ist vom viel zu frühen Tod seines erst vor Kurzem in den Ruhestand verabschiedeten Kollegen und Freundes Erich Lamp schockiert und fühlt sich in tiefer Trauer mit seinen Angehörigen verbunden.

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Die Vortragsreihe „TrustTalks“ geht in die nächste Runde!

Auch in diesem Semester diskutieren wieder internationale Gäste aus Wissenschaft und Praxis über aktuelle Fragen rund um die Vertrauensbeziehungen zwischen Medien, Gesellschaft und Politik – in diesem Wintersemester unter dem Motto „Media, Trust & Truth“.

Los geht es am 16. November 2023 (10 Uhr c.t.) mit dem Vortrag „Deciding between Truth or Trust: A New Challenge for News Media” von Prof. Dr. Jesper Strömbäck. Jesper Strömbäck leitet das Department of Journalism, Media and Communication an der Universität Göteborg und forscht dort zu Themen der politischen Kommunikation wie politischem Nachrichtenjournalismus oder den Mechanismen der Meinungsbildung.

Am 6. Dezember 2023 (12 Uhr c.t.) spricht Ellen Heinrichs zu konstruktivem Journalismus in Krisenzeiten. Die ausgebildete Journalistin ist Gründerin und Geschäftsführerin des Bonn Institutes, welches sich im Rahmen von Veröffentlichungen, Veranstaltungen und Fortbildungen für einen zukunftsfähigen, lösungsorientierten und dialogischen Journalismus einsetzt.

Zum Abschluss unserer TrustTalks-Reihe im Wintersemester dürfen wir Minh Thu Tran begrüßen. Die freie Journalistin und Podcasterin ist unter anderem bei Deutschlandradio und dem WDR News-Podcast „0630“ tätig und Mitglied der „Neuen deutschen Medienmacher:innen“, einem bundesweiten Netzwerk, das sich für gute Berichterstattung und für vielfältiges Medienpersonal einsetzt. Besonders interessiert sie sich für Themen rund um gesellschaftlichen Zusammenhalt, soziale Gerechtigkeit sowie Migration und Flucht. Minh Thu Tran wird am 24. Januar 2023 (12 Uhr c.t.) zum Thema „Verzerrte Realität!?Zur Rolle der Migrationsberichterstattung“ sprechen.

 

Organisiert werden die TrustTalks von Prof. Dr. Nayla Fawzi und ihrem Team vom Forschungsbereich Demokratie und Digitale Kommunikation.

Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei.

Wir freuen uns auf spannende Vorträge, Diskussionen und zahlreiche Zuhörer:innen!

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Neue Mitarbeitern am Forschungsbereich Allgemeine Kommunikationsforschung – Herzlich Willkommen!

Seit dem 01. September 2023 verstärkt Alice Laufer als wissenschaftliche Mitarbeitende den Lehr- und Forschungsbereich Allgemeine Kommunikationsforschung von Prof. Dr. Christian Schemer.

Alice Laufer ist als Mitarbeiterin im DFG-Projekt „Critical Online Reasoning in Higher Education“ (CORE) tätig. Ihren Bachelor absolvierte sie an der Universität des Saarlandes in Wirtschaftspädagogik und wechselte zum Master für den Studiengang Management an die JGU. Seit August 2021 ist die Stipendiatin im Minigraduiertenkolleg DIAPASON und arbeitete zudem als wissenschaftliche Hilfskraft am Lehrstuhl für Wirtschaftspädagogik. Ihre Forschungsinteressen liegen im Bereich der Persönlichkeitsmerkmale sowie Merkmale von Online-Medien.

Wir heißen Alice Laufer herzlich willkommen und freuen uns auf die Zusammenarbeit!

 

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Christina Viehmann verlässt das IfP

Zum 1. Oktober hat Christina Viehmann das IfP nach zehn Jahren als Doktorandin und Postdoktorandin gen GESIS – Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften verlassen. Dort verstärkt sie künftig in der Abteilung Computational Social Science das Team Transparent Social Analytics. Als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrbereich Kommunikationswissenschaft von Oliver Quiring hat sie insbesondere die Integration von Verfahren des Natural Language Processing in die kommunikationswissenschaftliche Forschung vorangetrieben – bspw. im Rahmen von interdisziplinären Kooperationsprojekten mit Kolleg:innen aus der Informatik oder wenn es darum ging, einen neuen Blick auf bereits vorhandene qualitative Daten oder historische Kommunikationsinhalte zu werfen. Ihre Forschung zu den politischen Folgen von öffentlichen Kommunikationsprozessen auf Basis von digital verfügbaren Daten sowie ihr Engagement zur Verschränkung von traditionellen sozialwissenschaftlichen und computational Verfahren wird sie bei GESIS fortsetzen. Besonders das verfügbar machen von computergestützten automatisierten Verfahren für Sozialwissenschaftler:innen wie es bereits in verschiedenen Lehrveranstaltungen für Studierende der Sozialwissenschaften ihr Augenmerk war, steht auch künftig im Zentrum ihrer Tätigkeit.

Nach zehn gemeinsamen Jahren fällt der Abschied schwer. Das gesamte IfP bedankt sich bei Christina Viehmann für die gemeinsame Zeit, die tolle und produktive Zusammenarbeit und das große Engagement. Wir gratulieren herzlich zur neuen Stelle und werden sie als Mensch und Kollegin sehr vermissen.

 

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"Best Research Report" für das Team Medienpsychologie!

Auf der diesjährigen Konferenz der Fachgruppe Medienpsychologie der Deutschen Gesellschaft für Psychologie (DGPs) in Luxemburg wurde der Beitrag „What do people watch under adversity? Testing interactions of semantic affinity and coping style using Netflix data donations“ von Rebekka Kreling, Felix Dietrich, Alicia Gilbert und Leonard Reinecke mit dem 1. Preis als „Best Research Report“ ausgezeichnet! Das Team des Forschungsbereichs Medienwirkung und Medienpsychologie ging in diesem Beitrag der Frage nach, welchen Netflix-Inhalten sich Nutzer*innen zuwenden, wenn sie unter akutem Stress und Belastungen stehen. Das Abstract und die präsentierten Ergebnisse des Projekts sind unter https://felix-dietrich.de/research/semantic-affinity-on-netflix/ abrufbar.

Das IfP gratuliert den Ausgezeichneten zu diesem tollen Erfolg!

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